Reha nach Bandscheiben-OP
Operationen an der Wirbelsäule gehören deutschlandweit zu den am häufigsten durchgeführten OPs.1 Darunter finden sich auch zahlreiche Eingriffe zur Behebung eines Bandscheibenvorfalls. Damit sich die Wirbelsäule nach der operativen Behandlung möglichst schnell wieder erholt und um das Risiko weiterer Bandscheibenvorfälle zu senken, wird den Patienten in der Regel eine spezielle Reha nach der Bandscheiben-OP empfohlen.
Reha nach einer Bandscheiben-OP in Kürze
- Dauer: stationäre Reha i. d. R. 3 Wochen, ambulante Reha (teilstationär)
i. d. R. 15 Behandlungstage - Indikationen: Wirbelsäulen-OP nach Bandscheibenvorfall
- Behandlungen: Physiotherapie, physikalische Therapie, Sporttherapie, Ergotherapie, Ernährungstherapie, Bewegungsbäder, psycho-soziale Beratung
- Kostenträger: gesetzliche Krankenkasse, Rentenversicherung, private Krankenversicherung, Beihilfe, Selbstzahler
- Arten: Anschlussheilbehandlung (AHB)
- Ziele: Stärkung der Wirbelsäule, Reduktion von Schmerzen, Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit / Bewegungsfreiheit, Verhindern von Folgebeschwerden
Was ist eine Reha nach einer Bandscheiben-OP?
Eine Reha nach Bandscheiben-OP ist eine medizinisch-therapeutische Maßnahme, welche die körperliche und psychische Regeneration des Patienten nach dem Eingriff fördern soll. Verschiedene Therapien und Behandlungen stärken die Wirbelsäule, sollen Schmerzen reduzieren und Folgeerkrankungen bzw. einen erneuten Bandscheibenvorfall verhindern. Meist schließt sich die Rehabilitation als Anschlussheilbehandlung in einer speziellen Reha-Klinik direkt an die Operation an.
Weshalb ist eine Reha nach einer Bandscheiben-OP sinnvoll?
Eine Operation an der Bandscheibe bzw. an der Wirbelsäule ist für Betroffene ein einschneidendes Erlebnis. Die körperliche Leistungs- und Bewegungsfähigkeit ist nach dem Eingriff oft vermindert. Schmerzen und die Angst vor einem erneuten Vorfall schränken die Patienten ein. Während der Bandscheiben-OP-Reha wird die Muskulatur durch gezielte Trainings verbessert. Ziel ist es, dass die Patienten ganzheitlich regenerieren und ihre Leistungsfähigkeit zurückgewinnen – so kann auch das Risiko für erneute Bandscheibenvorfälle gemindert werden.
Wer hat Anspruch auf eine Reha nach einer Bandscheiben-OP?
In Deutschland hat jeder Sozialversicherungspflichtige Anspruch auf Rehabilitationsleistungen, wenn eine Behinderung zum Beispiel die Erwerbsfähigkeit mindert oder die persönliche Entwicklung einschränkt. In der Regel muss jedoch ein Arzt die Einschränkung bestätigen und eine positive Reha-Prognose abgeben. Dann sind die Kostenträger dazu verpflichtet, die Maßnahme zu gewähren und die Kosten für die Rehabilitation zu übernehmen. Ob Anspruch auf Reha nach Bandscheiben-OP besteht, sollte immer mit dem behandelnden Arzt und dem Kostenträger besprochen werden.
Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Reha nach einer Bandscheiben-OP?
In den meisten Fällen wird eine Reha nach der Bandscheiben-OP als Anschlussheilbehandlung (AHB) verordnet. So lassen sich die größtmöglichen Effekte durch die Therapie erzielen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, die Rehabilitation zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Dann ist jedoch eine Antragstellung durch den Patienten direkt beim Kostenträger (Rentenversicherung, Krankenversicherung, Beihilfe) erforderlich.
Welches Ziel verfolgt eine Reha nach einer Bandscheiben-OP?
Die Reha nach Bandscheiben-operation kann verschiedene Ziele verfolgen. Die Ausrichtung der Therapie orientiert sich an den Bedürfnissen und Voraussetzungen des jeweiligen Patienten. Typische Ziele sind:
- Stärkung von Rückenmuskulatur und Wirbelsäule,
- Schmerzreduktion,
- Vermeidung von Fehlhaltungen und Folgeschäden,
- Wiederherstellung der körperlichen und psychischen Belastbarkeit sowie
- die ganzheitliche Regeneration nach der Operation.
Wie verläuft eine Reha nach einer Bandscheiben-OP?
Zu Beginn erfolgt eine ausführliche Anamnese mit körperlicher Untersuchung. Dabei macht sich der behandelnde Arzt ein genaues Bild vom aktuellen Ist-Zustand und erfragt in der Regel auch Ursachen des Bandscheibenvorfalls. Anschließend wird ein Therapieplan aufgestellt, in dem die verschiedenen therapeutischen Maßnahmen sowie die Behandlungszeiten aufgeführt sind. Abseits der Therapiezeiten können Patienten ihre Freizeit individuell gestalten. Die Dauer der Rehabilitation nach der Operation eines Bandscheibenvorfalls ist festgelegt.
Stationäre Rehabilitation
Nach einem Bandscheibenvorfall mit OP-Indikation wird häufig eine stationäre Rehabilitation empfohlen. Hierbei verbringen Patienten die gesamte Behandlungsdauer in der Klinik, sodass eine optimale Versorgung sichergestellt ist. Der stationäre Aufenthalt umfasst in der Regel 3 Wochen inklusive der Wochenenden.
Ambulante Rehabilitation
Bei einer ambulanten Reha-Maßnahme muss die tägliche An- und Abreise selbstständig bewältigt werden. Zudem ist eine Versorgung für die Abendstunden und Wochenenden sicherzustellen, denn diese verbringen die Betroffenen bei einer ambulanten Reha nach Bandscheiben-OP zuhause. Die Dauer der Maßnahme beträgt in der Regel 15 Behandlungstage.
Wer trägt die Kosten für die Reha?
Die Kosten für eine ärztlich verordnete Reha nach Bandscheiben-OP können von verschiedenen Kostenträgern übernommen werden, z. B. gesetzliche Krankenkasse oder Rentenversicheurng. Die Klinik Lindenplatz verfügt über einen gültigen Versorgungsvertrag gem. § 111 Abs. 2 SGB V. Eine Kostenübernahmeerklärung durch den zuständigen Kostenträger muss im Vorfeld einer Aufnahme vorliegen.
Wie beantragt man eine Reha nach einer Bandscheiben-OP?
Soll die orthopädische Rehabilitation direkt nach der operativen Behandlung des Bandscheibenvorfalls erfolgen, übernehmen Sozialdienst und Arzt des Akut-Klinikums die Antragstellung. Bei einer späteren Antragsstellung müssen Betroffene sich direkt an den Kostenträger wenden. Zudem sollten sie sich mit ihrem Arzt besprechen, da für die Antragsstellung in der Regel verschiedene medizinische Unterlagen benötigt werden.
Nach der Reha – Wie geht es weiter?
Um weitere Vorfälle der Bandscheibe zu vermeiden und um Rücken und Wirbelsäule dauerhaft zu stärken, kann es sinnvoll sein, im Anschluss an die Rehabilitation eine ambulante konservative Therapie in Anspruch zu nehmen. Hierfür genügt eine haus- oder fachärztliche Heilmittel-Verordnung. In einigen Fällen kann auch eine Reha-Nachsorge (zum Beispiel T-RENA) empfehlenswert sein. Dies wird im Rahmen der Rehamaßnahme individuell mit dem Arzt besprochen.
Quellenliste
1 DESTATIS Statistisches Bundesamt „Die 20 häufigsten Operationen insgesamt (OPS5)“, Stand: September 2023, https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Krankenhaeuser/Tabellen/drg-operationen-insgesamt.html (Datum des Zugriffs: 07.06.2024)