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16. Dezember 2025

Medizinisch geprüfte Texte

Reha bei Arthrose

Der Anteil Arthrose-Betroffener wächst kontinuierlich. Im Jahr 2019 waren es hierzulande 17,1 % der erwachsenen Bevölkerung.1 Zu den besonders stark Betroffenen zählen Frauen ebenso wie Personen im mittleren und hohen Lebensalter. Die Erkrankung ist nicht heilbar, allerdings können Betroffene durch gezielte Therapien und Verhaltensanpassungen Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen. Eine Reha vermittelt das entsprechende Wissen und unterstützt mit individuellen Behandlungen.

Reha bei Arthrose in Kürze

  • Dauer: Stationäre Reha i. d. R. 3 Wochen
  • Indikationen: Alle Formen der Arthrose, arthrosebedingter Gelenkersatz
  • Behandlungen: Physiotherapie, Physikalische Therapie, Bewegungstherapie, Ergotherapie, Ernährungstherapie, Gesundheitsschulungen, Hilfsmittelschulung

  • Kostenträger: Gesetzliche Krankenkasse, Rentenversicherung, private Krankenversicherung, Beihilfe, Selbstzahler, Gesetzliche Rentenversicherung, gesetzliche und private Krankenkassen, Beihilfe und Selbstzahler
  • Arten: Anschlussheilbehandlung (AHB) oder ggf. medizinische Reha auf Antrag
  • Ziele: Schmerzreduktion, Verbesserung der Beweglichkeit, Belastbarkeit und Muskelkraft, Verlangsamung des Krankheitsfortschritts, Stärkung der Muskulatur

Was ist eine Reha bei Arthrose?

Eine Rehabilitation ist ein medizinisch-therapeutisches Behandlungsprogramm, das im Rahmen einer konservativen Therapie oder nach einer Gelenkoperation in Anspruch genommen werden kann. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Funktion der Gelenke so lange und so gut wie möglich zu erhalten. Ist ein Gelenkersatz unvermeidbar, unterstützt die Rehamaßnahme Patienten mit einem neuen künstlichen Knie- oder Hüftgelenk bei der Genesung und im Umgang mit der Prothese.

Patientin trainiert ihre Beweglichkeit

Weshalb ist eine Arthrose-Reha sinnvoll?

Arthrose ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, bei der sich der Knorpel im Gelenk nach und nach abbaut. Dadurch können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zunehmen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Durch eine Rehabilitation kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden, indem die Gelenkfunktion verbessert, die Muskulatur gestärkt und Fehlbelastungen reduziert werden. So lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung oft verlangsamen und die Symptome besser kontrollieren.

Nach einem Gelenkersatz ist die Rehabilitation besonders wichtig: Sie unterstützt die körperliche Erholung, hilft Betroffenen dabei, das neue Gelenk im Alltag sicher zu nutzen, und vermittelt Wissen zu einem gelenkschonenden Lebensstil, um das Risiko für das Auftreten von Beschwerden zu minimieren.

Wer hat Anspruch auf eine Reha bei Arthrose?

Patienten mit Arthrose haben in der Regel Anspruch auf eine orthopädische Reha. Diese kann entweder als medizinische Reha auf Antrag im Rahmen einer konservativen Behandlung oder als Anschlussheilbehandlung (AHB) nach einer Operation durchgeführt werden. Voraussetzung ist eine ärztliche Bestätigung der medizinischen Notwendigkeit. Die Zuständigkeit für die Kostenübernahme richtet sich nach dem jeweiligen Lebens- und Versicherungsstatus:

  • Die Rentenversicherung trägt die Kosten, wenn die Reha dazu dient, die Erwerbsfähigkeit wiederherzustellen oder zu erhalten.
  • Die gesetzliche Krankenkasse ist in der Regel der Kostenträger für nicht (mehr) Erwerbstätige, um die Alltagsfähigkeit zu verbessern bzw. eine Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.
  • Privatversicherte sollten sich individuell bei ihrer Krankenversicherung über die Leistungen und Bedingungen einer Kostenübernahme informieren.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Reha?

Im Rahmen eines konservativen Behandlungskonzepts wird der Beginn der Reha individuell mit dem behandelnden Arzt abgestimmt. Ein frühzeitiger Beginn der Rehabilitationsmaßnahmen ist sinnvoll, um weiteren Knorpel- und Gelenkschäden sowie einer Verschlechterung des Zustands vorzubeugen. Nach einer Operation erfolgt die Reha in der Regel als Anschlussheilbehandlung (AHB) unmittelbar nach dem Klinikaufenthalt, spätestens aber zwei Wochen danach, um die Genesung zu fördern und die Wiederherstellung der Gelenkfunktion zu unterstützen.

Welche Ziele verfolgt eine Reha bei Arthrose?

Eine Reha bei Arthrose wird individuell auf die Bedürfnisse der Patienten angepasst und verfolgt verschiedene Ziele, darunter:

  • Schmerzen lindern
  • Beweglichkeit des Gelenks fördern bzw. erhalten
  • Muskelaufbau zur Stabilisierung des Gelenks

  • Operation hinauszögern oder vermeiden
  • Fehlhaltungen, Verletzungen und Folgeschäden vorbeugen
  • Alltagskompetenz fördern, insbesondere gelenkschonende Bewegungs- und Verhaltensweisen

Wie verläuft eine Reha bei Gelenkverschleiß?

Die stationäre Rehabilitation bei Arthrose beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Der behandelnde Arzt dokumentiert den Zustand des betroffenen Gelenks (Knorpel, Knochen, Bandstrukturen) sowie mögliche Begleiterkrankungen und erstellt darauf basierend einen individuellen Behandlungsplan. Während der stationären Reha erhalten die Patienten eine umfassende Betreuung.

Die Therapie umfasst typischerweise Physiotherapie, Ergotherapie, Schmerzbehandlung sowie Schulungen zur Krankheitsbewältigung und Beratung durch ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften. Während der therapiefreien Zeiten können die Patienten Freizeit- und Bewegungsangebote innerhalb und außerhalb der Klinik nutzen. Eine stationäre Reha dauert regulär drei Wochen.

Beratung

Wer trägt die Kosten einer Arthrose-Rehabilitation?

Wenn der Reha-Antrag von der Deutschen Rentenversicherung oder der gesetzlichen Krankenkasse bewilligt wurde, werden die Kosten bis auf einen kleinen Eigenanteil voll übernommen – dieser beträgt für gesetzlich Versicherte 10 Euro pro Tag für maximal 42 Tage. Die Kostenübernahme durch die private Krankenversicherung oder Beihilfe muss individuell geklärt werden. Unabhängig davon, wer die Kosten für die stationäre Behandlung trägt, muss die Kostenübernahmeerklärung vor der Aufnahme in der Reha-Klinik vorliegen. Alternativ ist eine Durchführung als Selbstzahler möglich.

Wie beantragt man eine Reha bei Arthrose?

Wenn die Rehabilitation als Anschlussheilbehandlung (AHB) nach einer Gelenkoperation erfolgt, sind der Sozialdienst des Krankenhauses und der behandelnde Arzt für die Antragstellung zuständig. Bei einer Reha ohne vorangegangene Operation muss der Patient den Antrag selbst beim zuständigen Kostenträger einreichen. Für die Bescheinigung und Begründung der medizinischen Notwendigkeit sollte man sich an seinen Hausarzt oder den behandelnden Facharzt für Orthopädie wenden.

Worauf sollte man bei der Auswahl einer Arthrose-Rehaklinik achten?

Eine gute Rehaklinik für Orthopädie und Gelenkersatz zeichnet sich durch ein ganzheitlich orientiertes, individuell anpassbares und leitliniengerechtes Behandlungskonzept sowie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Orthopäden, Therapeuten, Ernährungsberatern und weiteren Fachkräften aus. Die Rehaklinik sollte modern ausgestattet sein. Für manche spielt auch eine attraktive Lage und eine gute Erreichbarkeit eine Rolle. Wer in eine bestimmte Fachklinik für orthopädische Rehabilitation möchte, sollte von seinem Wunsch- und Wahlrecht Gebrauch machen.

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Welche Therapien werden in der Rehaklinik bei Arthrose durchgeführt?

Bei einer Arthrose-Reha werden die Therapien, genau wie bei jeder anderen Reha, individuell für den Patienten zusammengestellt und bei Bedarf im Verlauf des Aufenthalts an den Genesungsfortschritt und die Bedürfnisse angepasst.

Wie geht es nach der Rehabilitation weiter?

Arthrose ist derzeit nicht heilbar, daher ist es auch nach einer Reha wichtig, die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks durch gezielte Übungen zu erhalten und zu verbessern. Ambulante Therapien wie Physiotherapie oder Krankengymnastik eignen sich dafür gut. Zusätzlich kann eine Reha-Nachsorge, beispielsweise das Programm T-RENA, unterstützen, um die erreichten Fortschritte zu festigen, Schmerzen zu lindern und die Gelenkfunktion langfristig zu stabilisieren.

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Häufige Fragen zur Reha bei Arthrose

Quellenliste

1 Robert Koch-Institut. Arthrose: Prävalenz (ab 18 Jahre). Gesundheitsberichterstattung des Bundes. 2024 [zitiert: 21. Oktober 2025] Verfügbar auf https://gbe.rki.de, https://www.gbe.rki.de/DE/Themen/Gesundheitszustand/KoerperlicheErkrankungen/MuskelSkelettErkrankungen/ArthrosePraevalenz/arthrosePraevalenz_node.html (Datum des Zugriffs: 05.12.2025)

Unser Therapie- und Leistungsangebot

Am Anfang jeder Rehabilitation steht eine umfassende Rehabilitationsdiagnostik. Sie ist der Ausgangspunkt für die Erstellung des Therapieplans, den wir individuell auf Ihre Bedürfnisse abstimmen. Nach der Reha können Sie Physiotherapie, Ergotherapie und Physikalische Therapie auf Wunsch gerne bei uns fortsetzen.

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